Nilakantha Dikshitar

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Ungefähr vor etwa 300 Jahren lebte in Südindien eine außergewöhnliche und scharfsinnige Persönlichkeit mit dem Namen Nilakantha Dikshitar. Nilakantha Dikshitar war ein geborenes Genie, ein Dichter, ein großartiger Philosoph, ein einzigartiger Verehrer und ein sehr gereifter Staatsmann mit einem scharfen, aufnehmenden, subtilen und gleichzeitig durchdringenden Intellekt.

Swami Sivananda

Sobald Nilakantha Dikshita etwas gelesen hatte, vergaß er es nicht mehr. Nilakantha Dikshitar war der Bruder von Appayya Dikshitar, der an der Schwelle zwischen vollständigem Intellekt und Gotteserkenntnis stand. Appayya schrieb Bücher über spirituelle und philosophische Themen und wurde sogar von einigen Menschen als Inkarnation Shivas selbst angesehen.

Artikel aus dem Buch "Lives of Saints" der Divine Life Society

Nilakantha Dikshitar war gesegnet mit Weisheit und materiellem Wohlstand

Als die Zeit zur Aufteilung des Familienerbes heran kam, wurde Nilakantha Dikshitar von dem verehrungswürdigen Appayya Dikshitar gebeten, seinen Anteil daran zu benennen. Der weise und zurückhaltende Nilakantha Dikshitar bat Appayya nur um dessen Segen, Weisheit zu erlangen. Hocherfreut gab Appayya seinen Weisheitssegen ohne den geringsten Zweifel. Doch erhielt Nilakantha Dikshitar auch materiellen Wohlstand.

Nilakantha Dikshitar wurde Premierminister und Rechtsgelehrter des Pandyan Königreiches

Eines schönen Tages als Nilakantha Dikshitar in Madurai eine Vorlesung über Devi Mahatmya in der damals üblichen, die Seele bewegenden Art und Weise gab, war der mächtige Herrscher des Pandyan Königreiches, Tirumalai Nayak, sehr berührt von der Tiefe der Weisheit sowie der Brillianz und Klarheit der Sprache des vortragenden Jungen. Der Herrscher entschied, dass er diesen noch recht jungen Mann zum Premierminister und Rechtsgelehrten an seinem Hofe machen würde.

Um die Eignung als Premierminister zu beweisen, musste zu damaliger Zeit der Bewerber ein schwieriges Rätsel lösen. Dies war sogar für einen großen Geist eine schwierige Herausforderung. Doch für Nilakantha Dikshitar war die Lösung des Rätsels recht einfach. In dem verschwenderischen und an Vergnügungen reichlich gesegneten Hofe führte Nilakantha Dikshitar ein einfaches Leben als frommer und gelassener Philosoph. Sein Leben war außerdem geprägt von Entsagung, Einsiedelei sowie großer Hingabe an das Mystische.

Die zerbrochene Statue

Unter der direkten Anleitung von Nilakantha Dikshitar erschuf Sundaramurti, ein Bildhauer, der in seiner künstlerischen Tätigkeit bereits der Perfektion nahe war, eine Statue der Königin von Tirumalai Nayak. Diese sollte in dem Pandu Mandapam aufgestellt werden, der sich gerade im Bau befand. Doch dann passierte ein Missgeschick. Ein kleiner Splitter sprang von dem rechten Oberschenkel der Statue ab, wodurch eine deutlich auffällige Kerbe entstand. Der Bildhauer versuchte, diese zu kaschieren, es war ihm jedoch nicht möglich! Nilakantha Dikshitar, der die umfassende Schau erreicht hatte, sagte dem Bildhauer - der sehr bestürzt über die zerbrochene Statue war - dass er die Figur einfach so lassen solle, wie sie nun geworden sei.

Nilakantha Dikshitar verblendete sich selbst mit Kampher, um sich vor dem Gefängnis zu retten

Arati mit Swami Govindananda und Swami Nivedananda

Der König erhielt Kunde von dieser Geschichte. Er war erfüllt von Zorn und Missverständnis, sodass er befahl, Nilakantha Dikshitar ins Gefängnis zu werfen. Zu dieser Zeit führte Nilakantha Dikshitar gerade ein Arati durch und schwenkte dabei den Kampfer, um die göttliche Mutter Minakshi zu ehren. Nilakantha Dikshitar war dabei tief in die göttliche Gegenwart versenkt (Upasaka). Durch die Gnade der göttlichen Mutter und durch seine eigene intuitive Wahrnehmung, wusste er bereits, wie sehr der König außer sich war. Er packte mehr Kampfer in die Flamme und drückte diese Flamme auf beide Augen, bis er vollständig erblindete.

Nilakantha Dikshitars Heilung von seiner Erblindung

Der König erfuhr von dieser tragischen Begebenheit und kam wieder zu Sinnen. Getragen von einer Welle des Bedauerns und der Reue lief der König zu dem kristallklaren Nilakantha Dikshitar, um diesen um Vergebung zu bitten. Nilakantha Dikshitar, aus dessen Herz ein allumfassendes Mitgefühl sowie eine unvergleichliche Hingabe an die göttliche Mutter flossen, stellte sein Augenlicht wieder her, indem er 105 Verse rezitierte. So ersparte er dem König weitere Reue.

Von diesem Tage an sagte sich Nilakantha Dikshitar vom königlichen Hofe los. Der Herrscher Tirumalai Nayak ehrte ihn, indem er ihm den etwa vier Meilen entfernten Jagir von Palamadai widmete. In seinen letzten Tagen schrieb der von Hingabe vollkommen erfüllte Nilakantha Dikshitar noch mehrere inspirierende Bücher. Die Bücher des großartigen Heiligen sind spontan und natürlich, gleichzeitig vielschichtig und erhebend sowie von großem Gefühl erfüllt. Nilakantha Dikshitar nahm schließlich Sannyasa und erreichte danach Samadhi.

Siehe auch

Literatur

  • Swami Sivananda, Lives of Saints by the Divine Life Society, Indien 2009
  • Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
  • Swami Sivananda, Götter und Göttinnen im Hinduismus (2008)
  • Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten (2005)
  • Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis (2001)
  • Swami Sivananda, Autobiographie von Swami Sivananda (1999)
  • Swami Sivananda, Shrimad Bhagavad Gita. Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda (1998)
  • Swami Sivananda, Hatha-Yoga. Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte (1964)
  • Swami Sivananda, Sadhana
  • Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von Heute

Weblinks

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