Paroksha

Aus Yogawiki

1. Paroksha (Sanskrit: परोक्ष parokṣa adj. und n.) wörtl.: "jenseits (Paras) der Augen (Aksha)"; außer Sicht; mit den Sinnen (Aksha) nicht wahrnehmbar; Abwesenheit, das Unsichtbarsein; eine Bezeichnung für die absolute Wirklichkeit.

MP900401084.JPG

2. Paroksha (Sanskrit: परोक्षा parokṣā f.) in der Sanskrit Grammatik eine vergangene, vollendete Handlung; das Perfekt bzw. eine dieses bezeichnende Personalendung.

Paroksha परोक्ष parokṣa Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Paroksha, परोक्ष, parokṣa ausgesprochen wird:

Sukadev über Paroksha

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Paroksha

Paroksha heißt "außer Sicht", "unsichtbar". Paroksha ist auch die absolute Wirklichkeit. Paroksha ist also das, was nicht sichtbar ist, das, was du nicht wahrnehmen kannst. Letztlich ist die höchste Wirklichkeit nicht wahrnehmbar mit den Sinnen, sie ist nicht wahrnehmbar mit den Augen und mit den Ohren. Sie ist auch nicht wahrnehmbar durch den Intellekt, aber sie existiert trotzdem. Paroksha heißt allgemein unsichtbar, was du nicht siehst, ist Paroksha, oder was jetzt gerade nicht sichtbar ist. Auch eine Tulpe ist im Winter Paroksha, unsichtbar, sie ist außer Sicht, die Zwiebel existiert zwar weiter im Boden, aber sie ist nicht sichtbar.

In diesem Sinne ist vieles Paroksha und wird irgendwann Aparoksha. Paroksha heißt unsichtbar, Aparoksha heißt sichtbar. Gott ist Paroksha im Sinne von unsichtbar, er ist aber auch Aparoksha, direkt wahrnehmbar in dieser ganzen Welt. Und so gibt es z.B. auch einen Text von Shankaracharya, "Aparoksha Anubhuti". Das heißt, die direkte Wahrnehmung des höchsten Selbst. Das ist wie ein Wortspiel, denn die höchste Wahrheit ist Paroksha, und Shankaracharya definiert oft genug die höchste Wahrheit in der Negation, also nicht wahrnehmbar, nicht endlich, nicht Zweiheit usw., vieles ist es nicht. Aber wir wollen nicht nur die höchste Wahrheit unsichtbar halten, wir wollen sie Aparoksha machen, also direkt wahrnehmbar. Und so ist Aparoksha Anubhuti die direkte Wahrnehmung des höchsten Selbst.

Siehe auch

Weblinks

Seminare

Indische Schriften

12.07.2024 - 14.07.2024 Tantra-Techniken zur Transformation
„Die meisten von uns schlafen, doch wissen wir dies erst, wenn wir aufwachen“ – Chitra Sukhu
Im Vijnana Bhairava, einer tantrischen Schrift, erklärt Shiva 112 Techniken, wie man das Normal-Bewu…
Chitra Sukhu
09.08.2024 - 11.08.2024 Yoga der Liebe - Naradas Bhakti Sutra aus der Perspektive des Jnana Yoga/Vedanta
Möchtest du wahre Liebe leben? Den Rest deines Lebens in Fülle und Freude verbringen und erkennen, dass es nie einen Mangel gab?
Die indischen Schriften offenbaren, dass jedes Wesen von Natur a…
Sita Devi Hindrichs

Jnana Yoga, Philosophie Jnana Yoga, Philosophie

12.07.2024 - 14.07.2024 Tantra-Techniken zur Transformation
„Die meisten von uns schlafen, doch wissen wir dies erst, wenn wir aufwachen“ – Chitra Sukhu
Im Vijnana Bhairava, einer tantrischen Schrift, erklärt Shiva 112 Techniken, wie man das Normal-Bewu…
Chitra Sukhu
12.07.2024 - 14.07.2024 Yoga der drei Energien: Vedanta und Gunas
Sattva, rajas und tamas sind die drei Energien, aus denen die Welt besteht. Sie finden sich in allem was dich umgibt: die wunderschöne Intelligenz in einer Sonnenblume (sattva), die transformierende…
Katrin Nostadt